Die Geschichte des Computers weist zurück ins 19. Jahrhundert, und sie führt zu dem berühmten britischen Gelehrten und Erfinder Charles Babbage (1791-1871), der mit der Erfindung der ersten programmierbaren Rechenmaschine in die Geschichte eingegangen ist. Anders als viele Ingenieure, deren Leben im Schatten ihrer Maschinen und Artefakte steht, ist die Welt des Charles Babbage verwirrend vielfältig und zeugt von großer Souveränität und einer rastlosen Betriebsamkeit. Haben die Philosophen die Welt bislang nur verschieden interpretiert, so setzt Babbage alles daran, sie umzugestalten. Er ist Mathematiker und Astronom, er schreibt eine Politische Ökonomie, er ist der erste Theoretiker des Lebensversicherungswesens, er beschäftigt sich mit der Taucherglocke und der Möglichkeit submariner Navigation, er ist Begründer der Statistischen Gesellschaft und ein Theoretiker der Gletscherbildung, er steigt in den Vesuv hinab, er beschäftigt sich mit Spieltheorie und findet darüber noch die Zeit, seine Autobiographie zu verfassen. Man wird die Passagen aus dem Leben eines Philosophen als ein Schlüsselwerk lesen können – als Lebensbeschreibung eines aufmerksamen, exzentrischen und überaus geistvollen Zeitgenossen, als Reise durch die Gedankenwelt der frühen Moderne – und zugleich: als die vergessene Initiale unserer Gegenwart, in der wir zwar den Personal Computer vor uns haben, aber keine Person mehr damit assoziieren.
Passagen aus einem Philosophenleben
Mit einem Vorwort von Bernhard J. Dotzler.