Zwei philosophische Essays zum Thema des Archivs, die sich diesem Thema von unterschiedlichen Seiten nähern, um in seinem Zentrum zusammenzutreffen: beim Desaster des Archivs. Didi-Huberman meditiert über das Desaster der Konzentrationslager, das nicht nur mental, sondern maschinell, per Kamera aufgezeichnet wurde. Doch was wurde von den sogenannten »Auschwitzrollen« aufgezeichnet, die man in der Erde vergraben hatte? Eine Erfahrung oder Unerfahrbarkeiten, Zeugenschaften oder Unbezeugbares? Sichtbares oder nie Gesehenes? Die verbrannte Erde des Archivs wird von Ebeling zum Anlass genommen, zum Ursprung des Archivs und des Archivdenkens zurückzukehren: zu den griechischen Archiven. Das Archiv der Stadt Athen brannte zum ersten Mal 480/79 v. Chr., als es von den Persern zerstört wurde. Das Desaster des Archivs ist viel älter als die Moderne, das Archiv brannte schon an seinem Ursprung. Doch wenn der Brand und das Desaster des Archivs – und übrigens die Erfindung der Metaphysik – gleichursprünglich sind, was sagt dies über jene Kultur, die ihre Archive am Ende in verbrannter Erde vergraben musste?
Buch gebunden mit Schutzumschlag
Oktober 2007
222 Seiten
12 x 19 cm
ISBN 978-3-931659-95-0 9783931659950
Buch
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