Im Kulturverlag Kadmos erscheinen geisteswissenschaftliche Sachbücher. Als unabhängiger Berliner Verlag setzen wir uns seit über 25 Jahren zum Ziel, Themen der Geisteswissenschaften für eine breite Leserschaft auf der Grenze von Universität und interessierter Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ihnen einen Platz in der Bücherlandschaft zu geben. Frei nach Niklas Luhmann: Ziel: Theorie verlegen, Laufzeit: mindestens 50 Jahre, Kosten: keine Ahnung.
Mit viel bibliophiler Liebe zur Sache pflegen wir ein Sach- und Fachbuchprogramm, das die Neugier auf akademische Themen weckt, ästhetisch, erschwinglich und vielfältig ist. Das Verlagsspektrum umfasst ein (zum Teil belletristisches) Sachbuchprogramm aus den Bereichen Kultur-, Kunst-, Medien-, Technikgeschichte und -wissenschaft sowie Geschichte, Politik und Philosophie.
Im Winter 1995 gegründet, sieht sich der Verlag in der Tradition der griechisch-abendländischen Mythologie um den phönizischen Königssohn Kadmos, der auf der Suche nach seiner Schwester, der von Zeus geraubten Europa, das Alphabet nach Griechenland brachte und die Stadt Theben gründete.
In unseren ersten Verlagsjahren standen Übersetzungen, Neu- und Wiederentdeckungen im Vordergrund, etwa Daniel Paul Schrebers »Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken« oder Charles Babbages »Passagen aus einem Philosophenleben«. Daneben erschienen Biografien über Walt Disney (von Richard Schickel) und Ada Lovelace (von Dorothy Stein).
Mittlerweile ist mit über 500 Titeln international renommierter Autor:innen ein breites Spektrum theoretischer (Grundlagen-)Texte entstanden. Zur »Kern-DNA« des Verlagsprogramms gehören neben Titeln von Dirk Baecker (u. a. »Wozu Kultur?«, »Wozu Soziologie?« und »Wozu Gesellschaft?«), Helga Nowotny (»Unersättliche Neugier«), Slavoj Žižek (»Der zweite Tod der Oper«) auch der ägyptologische Schwerpunkt (z. B. Jan Assmanns »Erinnertes Ägypten«), unsere »Berliner Spezialitäten« (ein Themengebiet, das sich in ständigem Wachstum befindet), Bücher zu Alexander Kluge und Niklas Luhmann sowie Bücher wie »Putzen als Passion. Ein philosophischer Universalreiniger für klare Verhältnisse« von Nicole C. Karafyllis und Sophie Seemanns medizinhistorisches Buch über »Verschwundene Krankheiten«.
Mehrere Reihen strukturieren unser Programm. In den »Kaleidogrammen« (gegründet 2005) erscheinen akademische Abschlussarbeiten, die durch ihre herausragende Bearbeitung von interessanten Themen eine breite Aufmerksamkeit verdient haben und einen wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Weitere Reihen sind z.B. die »Kulturwissenschaftlichen Interventionen«, herausgegeben vom Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI), sowie das von Wolfgang Ernst und Friedrich Kittler initiierte »Berliner Programm einer Medienwissenschaft«. Die zuvor beim Akademie-Verlag erschienene Reihe »LiteraturForschung« erscheint in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL) und auch mit dem Berlin-Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaft (ZeM) erscheint eine Reihe. Als »Ableger« in Leitz-Ordner-Optik verlegen wir seit 2007 neu aufgelegte Titel unter dem Motto »besser stilvoll abgelegt als pompös beerdigt«.
Seit 2015 bringen zudem »Kadmos‘ koole Postkartenkalender« Farbe und Witz in so manchen grauen Wochentag. Formate wie »Der (un)literarische Eselkalender« oder »Street’N’Art« haben sich zu Klassikern entwickelt, die sich bei einer wachsenden Fangemeinde großer Beliebtheit erfreuen. Regelmäßig bringen wir hier absolute Weltneuheiten auf den Kalendermarkt, etwa den »›erotischen‹ Alpaka-Kalender (2020)« oder den »(un)poetischen Eulenkalender (2022)«. 2016 erhielten drei unserer Kalender den Gregor Calendar Award (zweimal Bronze, einmal Silber).
2019 wurden wir für unsere Arbeit mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet, der in diesem Jahr zum ersten Mal von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters vergeben wurde.
Seit November 2019 sind wir Mitglied im Freundeskreis der Kurt-Wolff-Stiftung, die sich für die Förderung einer vielfältigen, unabhängigen Verlags- und Literaturszene einsetzt.