Junge, erwerbstätige Frauen sind nicht erst in den 1920er Jahren zum Gegenstand produktiver Phantasien geworden, die sich in Filmen, Literatur, Kunst, Schlager und Werbung wie in wissenschaftlichen Diskursen niedergeschlagen haben. Ihr Auftauchen im öffentlichen Raum ist bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer Sorge um die Lockerung der Moral verbunden, die sich in der Mehrdeutigkeit des Begriffs ›Working Girl‹ äußert. Sowohl erwerbstätige Frauen generell als auch Prostituierte bezeichnend, eignet sich der Begriff, um eine zentrale Ambivalenz zu markieren, nämlich die Ökonomisierung von Liebe und Sexualität auf der einen und die Romantisierung von Arbeitsverhältnissen auf der anderen Seite.
Die Beiträge verfolgen mögliche Narrative, Bildmuster und Geschlechtermodellierungen, die sich aus dieser Konstellation in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten ergeben.
Working GirlsZur Ökonomie von Liebe und Arbeit
Mit Beiträgen von Sabine Biebl, Stefan Hirschauer, Rembert Hüser, Annette Keck, Helmut Lethen, Maren Möhring, Inka Mülder-Bach, Verena Mund, Ralph J. Poole, MaryAnn Snyder-Körber, Ilke Vehling und Heide Volkening.