Die Beiträge nähern sich zeitgenössischen kulturellen Phänomenen mit dem begrifflichen Instrumentarium der strukturalen Psychoanalyse. Entlang der lacanschen Dimensionen – Reales, Symbolisches, Imaginäres – werden Konfigurationen der Gegenwartskultur und Formen der von ihr hervorgebrachten Subjektivität systematisch beschreibbar.
Im Vordergrund steht dabei eine Problematik, die heute die verschiedensten soziokulturellen Felder westlicher Prägung durchzieht. In der bildenden Kunst z.B. ist der verwundete Körper, das Ekelhafte in die Sphäre des Faszinierenden gerückt. Sexuelle und auch politische Identitäten erscheinen als verhandelbare Größen. Herkömmliche gesellschaftliche Institutionen scheinen ihre bindende Autorität verloren zu haben. Ist das Symbolische in der Geschichte der Kultur der Moderne im Verschwinden begriffen oder weichen allein seine vertrauten Formen? Von Interesse sind die Bedingungen, Wirkungen und Rezeptionsweisen solcher Transformationen; dazu gehört auch, mögliche neue Konstellationen auszuloten.
Die Publikation stellt einen Diskussionszusammenhang zwischen konkreten Untersuchungen aus verschiedenen Bereichen her, in denen mit lacanschem Denken gearbeitet wird: Literatur, Kunst, Popkultur, Recht, Bildung, Politik, Philosophie, Kulturtheorie.
Verschränkungen von Symbolischem und RealemZur Aktualität von Lacans Denken in den Kulturwissenschaften
Mit Beiträgen u.a. von Andreas Cremonini, Ernesto Laclau, Tracy Mc Nulty, Karl-Josef Pazzini, Elisabeth von Samsonow, Yannis Stavrakakis, Matthias Waltz.