Raumtheorie und Bildtheorie stehen bislang zumeist unverbunden nebeneinander. Der Essay begründet deren Zusammengehörigkeit aus der Logik medialer Prozesse heraus. Hierfür wird im Ausgang von Systemdenken und Phänomenologie gezeigt, wie Raum und Bild spätestens seit dem 18. Jahrhundert als ein Verhältnis gegenseitiger Bedingtheit konzipiert wurde. In der Verbindung von Raum und Bild liegt damit sowohl ein Ursprung des heutigen Medienbegriffs wie auch eine Perspektive der Medialitätsforschung.
Raum | BildZur Logik des Medialen
»Bild ist eine Vorstellung einer Sache, und zwar die zusammengesetzt, folglich die äusserlichen Sinnen, und insonderheit das Auge berühren kann.« Johann Georg Walch, 1726
»Der Raum ist ein aus der Natur der Erkenntniskraft hervorgehendes Schema.« Immanuel Kant, 1770
»Ein genaues Abbilden, Aufzwingen, Aufdrücken einer Gestaltung ist ganz allgemein nur möglich, wenn das Aufgezwungene aus vielen voneinander unabhängigen Teilen besteht.« Fritz Heider, 1926
»Ein Universum gelangt zum Dasein, wenn ein Raum geteilt wird.« George Spencer Brown, 1969