Die Schlagworte »Balkanisierung« und »Zweites Beirut« stehen für auch untereinander austauschbare (Kriegs-)Schauplätze, die sich wie Jugoslawien und Libanon als Konglomerate von vielfältig definierten Zugehörigkeiten lesen lassen und die ihre Fortsetzung in mittlerweile intensiven und nicht selten künstlerischen Versuchen, die fragmentierten Kulturen zu konsolidieren, gefunden hat. Der vorliegende Band geht an Beispielen aus Literatur, Film, performativen Künsten und Musik gegenwärtigen (post-)jugoslawischen und libanesischen Zugehörigkeitsschreibungen und deren gleichzeitiger Infragestellung nach. Dabei richtet sich das Augenmerk ebenso auf neu und wiederentdeckte gemeinsame Bezugsgrößen wie das Osmanische Reich und den Kommunismus wie auch auf geteilte Möglichkeiten der Intervention, die über topographische, politische bis hin zu performativen Einsprüchen reichen.
Jugoslawien – LibanonVerhandlungen von Zugehörigkeit in den Künsten fragmentierter Kulturen
Mit Beiträgen von Monique Bellan, Jan Dutoit, Lotte Fasshauer, Miranda Jakiša, Anne Cornelia Kenneweg, Katja Kobolt, Matthias Meindl, Riccardo Nicolosi, Tatjana Petzer, Andreas Pflitsch, Boris Previšić, Manfred Sing, Peter Stanković, Zoran Terzić, Ines Weinrich, Miriam Younes und Tanja Zimmermann.