Erinnerung und Imagination sind mit dem Medium Film auf besondere Weise verbunden: Filme sind das Ergebnis kreativer Imaginationsprozesse, sie regen die Imagination der Zuschauer:innen an und können unvergessliche Erinnerungen schaffen. Vor allem aber stellen Filme und andere audiovisuelle Medien Erinnerungs- und Imaginationsprozesse – bildlich, akustisch, narrativ – dar, und zwar schon seit Beginn der Filmgeschichte. Damit lassen sie eigentlich nur individuell-subjektiv erlebbare oder sprachlich-abstrakt zu beschreibende mentale Prozesse intersubjektiv erfahrbar werden – ein Vorgang, der alles andere als trivial ist und aufseiten der Produktion wie der Rezeption komplexen Voraussetzungen unterliegt. Maike Sarah Reinerth untersucht Darstellungen von Erinnerung und Imagination im Spielfilm aus systematischer und historischer Perspektive. Dabei betrachtet sie die Darstellungen nicht nur hinsichtlich ihrer audiovisuellen Ästhetik, sondern verknüpft sie auch mit erfahrungsbasierten und kulturell formierten Annahmen über Erinnerung und Imagination. Neben einem innovativen theoretischen Framework und einem anwendungsorientierten Analysemodell enthält das Buch detaillierte Filmanalysen aus drei Epochen.
Erinnerung und Imagination im Spielfilm
»Reinerths Studie ist als multiperspektivische Matrix konzipiert und hochgradig vielschichtig, gleichzeitig jedoch sehr zugänglich verfasst. [Eine] unschätzbare[...] Ergänzung für die film- und medienwissenschaftliche Forschung und Lehre.«
(Michael Brodski, [rezens.tfm])