»Sprechen Adam, Eva, Gott und die Schlange im Garten des Paradieses hebräisch, flämisch, französisch oder schwedisch? Befindet sich Eden, von einem Fluss durchströmt, der vierarmig mündet, eher im Westen oder Osten, in der Gegend des Euphrat oder an den Ufern des Ganges? Auf der Bahn, die Theologen, Philosophen und Philologen eingeschlagen haben, um zu wissen, wie im Paradies gesprochen wurde, welche Umrisse seine erstaunliche Geographie annehmen konnte, hat es zahllose Verzweigungen gegeben, deren Wege und Abwege zu erforschen kein Ende genommen hat.« (Beginn des Kapitels »Die Urkunden des Paradieses«)
»Maurice Olenders Vorhaben in ›Die Sprachen des Paradieses‹ ist klar umrissen: Es besteht darin, aufzuzeigen, wie erheblich der Einfluß der Theologie unter den Philologen, die sich auf die objektive Wissenschaft beriefen, lange Zeit blieb. Es beabsichtigt – mit Hilfe einer fundierten und verläßlichen Dokumentation –, die Anwesenheit des Mythos im Inneren eines Diskurses zu erhellen, der beanspruchte, mit rationalem Denken Aufklärung in die überlebten Formen der mythischen und religiösen Anschauungen zu bringen. Wissentlich oder unwissentlich blieben Glaube und Apologetik in den Werken jener am Werk, die sich zuweilen mit Paläontologen verglichen und die wir für die Begründer der modernen Sprachwissenschaft ansehen können.« (Aus dem Nachwort von Jean Starobinksi)
Die Sprachen des ParadiesesReligion, Rassentheorie und Textkultur
»So verblüffend sieht die Geschichte der vergleichenden Philologie des 19. Jahrhunderts aus, die so eng mit Religionsgeschichte verbunden ist. Maurice Olender erzählt sie mit Respekt vor ihrer ganzen Komplexität und ihren Widersprüchen.« (Jacques Le Goff)
»Und wenn mir das Buch Maurice Olenders gefallen hat, so deshalb, weil es sehr gut zeigt, wie sich Wissenschaftler in denkbar bestem Glauben haben täuschen können. (Jean Starobinski)
»Eines der schönsten Bücher, die ich zu diesem Thema kenne, ein außergewöhnliches Buch – ich zitiere es oft.« (Umberto Eco)