Wir melden uns zurück: Leichtfüßig wie ein famoser Fuchs und beschwingt wie eine (un)poetische Eule sind wir kürzlich von der Frankfurter Buchmesse nach Moabit zurückgekehrt. Der größere Messestand hat sich in diesem Jahr definitiv gelohnt, und wir konnten unseren Besucher:innen die ganze Fülle der neuen Kadmos-Titel präsentieren.
Zum Beispiel den neuen Band von Alexander Kluge und Rainer Stollmann, der ab sofort lieferbar ist: Brauchen wir mehr Geisterwesen in Europa? Hat die Aufklärung zu viele davon umgebracht? Vielleicht ist es besser, dass die Erzählung verrückt klingt, als dass die Wirklichkeit verrücktspielt. Notwendigkeit der Groteske im Zeitalter des Wahns. Unter diesem Leitmotiv sprechen Alexander Kluge und Rainer Stollmann in ihrem neuen Band Vom Auswildern der Gespenster, in dem es unter anderem um die Funktionen des Poetischen, insbesondere des Kommentars oder Hypertextes, neue Formen des Kapitalismus (›Aufmerksamkeitskapitalismus‹), die Bedeutung des Irrtums und Freuds ›Hörkappe‹ geht. Knapp zwanzig Jahre nach Die Entstehung des Schönheitssinns aus dem Eis ist dies nun der zweite Gesprächsband von Alexander Kluge und Rainer Stollmann.
Einen prominenten Platz haben natürlich auch unsere aktuellen Ausstellungskataloge bekommen: Göttinnen und Gattinnen. Frauen im antiken Mythos ist noch bis Mitte März im Alten Museum Berlin zu sehen, und wir legen sie nochmals all jenen ans Herz, die die spannende Ausstellung zu Medusa, Aphrodite, Penelope und Co. noch nicht gesehen haben. Der gleichnamige Katalog wurde von der Kuratorin Annegret Klünker herausgegeben.
Zur Ausstellung Elephantine. Insel der Jahrtausende, die in der James-Simon-Galerie und im Neuen Museum zu sehen war, ist mittlerweile auch die dreisprachige Ausgabe in auf Deutsch, Englisch und Arabisch erschienen (herausgegeben von Verena M. Lepper).
Zwei weitere Messehighlights gab es zu feiern: Zum einen stecken wir noch immer im 10. Jubiläumsjahr von Kadmos’ koole Postkartenkalender. Neun (bald zehn) Formate sorgten wieder für Begeisterung und Herzchen in den Augen angesichts unserer heroischen Hörnchen, kuhlen Kühe und ›erotischen‹ Alpakas. Zum anderen konnten und können wir unter lautem Trommelwirbel schon mal auf das baldige Erscheinen des neuen Tierguides »für Naturbanausen und (Achtung!) Küstenkinder« hinweisen. Die Ostseetiere von Marie Parakenings stecken in den letzten (Schwimm-)Zügen und warten darauf, Strandflaneuren und Badenixen die faszinierende Tierwelt der Ostsee näherzubringen. Nicht nur Millionen von Touris tummeln sich dort jedes Jahr – auch unzählige Tierarten nennen den vielfältigen Lebensraum ihr Zuhause. Möwen, Quallen, Krabben und Muscheln prägen das typische Ostseebild, aber auch ganz unerwartete Bewohner finden sich im Wasser, an den Stränden und im Hinterland. Kennen Sie zum Beispiel schon den Sandschnurfüßer, den Knutt oder die Seestachelbeere? Von badenden Elchen über sprintende Schnecken, ausgebüxte Nandus und Rehe in Seenot bis hin zu galoppierenden Wildschweinen: Die Ostsee hält viele Überraschungen bereit!
Für den November und Dezember möchten wir Ihnen schon mal zwei spannende Veranstaltungen mit dem Literatur- und Kulturwissenschaftler Ottmar Ette empfehlen, dessen neuer Roman Mein Name sei Amo kürzlich erschienen ist:
Am 23. November findet im Rahmen des philosophischen Programmtags Mut zum Verstand im Deutschen Historischen Museum Berlin eine Mittagsstunde mit Amo statt, bei der Ottmar Ette über den ersten deutschsprachigen schwarzen Philosophen des 18. Jahrhunderts spricht und seinen neuen Roman präsentiert (Informationen hier auf der Website des DHM).
Und am 12. Dezember wird Ottmar Ette am Iwalewahaus in Bayreuth zu Gast sein und dort ebenfalls sein neues Buch vorstellen (Beginn: 18 Uhr).
Wir beenden unseren Newsletter mit einer E-Book-Neuerscheinung, zu der in Kürze auch das gedruckte Buch erscheinen wird: Ab sofort ist Reconciliation with Evil von Leon Weintraub und Magda Jaros als E-Book erhältlich. Es handelt sich dabei um die englische Ausgabe des Buchs Die Versöhnung mit dem Bösen, welches 2022 bei Wallstein erschienen ist. Leon Weintraub beschreibt darin seine Kindheit in Łódź und sein Weiterleben nach dem Zweiten Weltkrieg; es ist eine Geschichte über Versöhnung und eine Mahnung zugleich. Leon Weintraub wurde 1926 geboren und ist heute als Überlebender des Holocausts einer der wichtigsten Zeitzeugen.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Herbst und einen guten Start in den November.
Herzliche Grüße
Ihr Wolfram Burckhardt
und das Team des Kulturverlags Kadmos