Während nationale Währungen durch internationale Währungen ersetzt werden, setzen sich weltweit sogenannte lokale oder komplementäre Währungen immer mehr durch. Womit also haben wir es zu tun, mit einem Verschwinden der Währungen oder mit ihrer Vermehrung? Die Antwort lautet: mit beidem. Denn die dahinter stehende »Logik« ist kein Prozess des Verschwindens oder der Vermehrung, sondern ein Prozess der Substitution nationaler Währungen durch Währungen, die sich entweder lokal oder global behaupten können. Und die damit einhergehende Vermutung lautet, dass der Nationalstaat nicht nur auf den Feldern der Außen-, Umwelt-, Verteidigungs-, Sozial-, Bildungs- und Innenpolitik an Durchsetzungsfähigkeit verliert, sondern auch auf dem Feld der Währungs- und Finanzpolitik.
Nicht das eine, sondern die vielen Gelder stellen die Zukunft ökonomischer Transaktionen dar, jedoch: Zur Wahl zwischen den Währungen gesellt sich die Wahl zwischen Geld auf der einen Seite und Macht, Recht, Liebe, Wahrheit, Glauben oder Kunst auf der anderen Seite, wenn man nur darauf achtet, dass es hier Optionen gibt.
Viele Gelder
Mit Beiträgen von Dirk Baecker, Tobias Haumer, Lisa Kirfel-Rühle, Bernard Lietaer, Axel T. Paul, Mark S. Peacock, Birger P. Priddat, Stefan Roemer-Blum.