Das von Jacques Lacan als »sujet supposé savoir« (re-)formulierte Konzept der Übertragung ist nicht allein für die Psychoanalyse zentral, sondern auch für eine Pädagogik, die Lehre, Lernen und Bildung nicht nur als Übermittlung von Informationen von einer Generation an die nächste konzipiert, und ebenso für ein medientheoretisch aufgeklärtes Denken der Kunst, welches Kunst in erster Linie als kommunikativen Effekt zwischen Produzent und Rezipient versteht.
Mit der Figur des »sujet supposé savoir« wird das Verhältnis von Fiktion, Wissen und Begehren thematisiert. Es geht um die Frage, wie in der Übertragung als Wendung an den Anderen ein Wissen generiert wird und welcher Art dieses ist.
Die Beiträge des Sammelbandes widmen sich der Übertragung und ihren Effekten aus den unterschiedlichen Feldern und institutionellen Kontexten der Kunst und ihrer Vermittlung, der Pädagogik und der Psychoanalyse. Dabei verstehen sich die Beiträge nicht allein als Ergebnisse eines Nachdenkens über die Übertragung. Bei ihrer Entstehung war in einem je spezifischen Sinn die Übertragung selbst am Werk – ihnen ist gemeinsam, dass sie sich einem ganz besonderen »Sujet« zuwenden: Karl-Josef Pazzini, dem dieses Buch gewidmet ist.
Buch Taschenbuch, broschiert
Kaleidogramme, Band 66
Januar 2010
384 Seiten
15 x 23 cm
ISBN 978-3-86599-119-5 9783865991195
Buch
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