Die Türkei erlebte im 20. Jahrhundert und besonders auch in den vergangenen Jahren zahlreiche historische, politische und gesellschaftliche Umbrüche. Wie spiegeln sich diese Prozesse in der Kunst? Lässt sich künstlerische Kritik an Politik und gesellschaftlichen Zuständen artikulieren, wenn die Freiräume kleiner werden? Können Kunstwerke eine autonome Historiografie entwerfen, die den Blick auf Leerstellen, Brüche und Widersprüche zu lenken vermag? Ausgehend von diesen Fragen untersucht das Buch die künstlerische Produktion in der Türkei von 1960 bis heute aus zwei Perspektiven: Einerseits soll die künstlerische Auseinandersetzung mit der eigenen wechselhaften Geschichte befragt, andererseits die internationale Verflechtung türkischer Künstlerinnen und Künstler diskutiert werden. Dieser doppelte Blick wirft ein neues Licht auf die zeitgenössische Kunstproduktion in der Türkei und unterwegs als Teil einer grenzübergreifenden Kunstgeschichte. So ist der Buchtitel »Re-Orientierung« nicht nur auf die Positionierung der zeitgenössischen KünstlerInnen innerhalb der nationalen und transnationalen Geschichte(n) bezogen. Er bildet auch eine Referenz auf die (orientalisierende) Wahrnehmung und Rezeption der Kunstproduktion in der Türkei. Diese erste umfassende Publikation zur türkischen Gegenwartskunst in Deutschland führt WissenschaftlerInnen, KuratorInnen und KünstlerInnen verschiedener Generationen und nationaler Provenienzen erstmals zu einer intensiven und aktuellen Debatte zusammen.
Buch Klappenbroschur
Dezember 2017
376 Seiten
65 Abbildungen (farbige)
15 x 23 cm
ISBN 978-3-86599-365-6 9783865993656
Buch
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