Die Begegnung von Preußen und Ägypten führte im 19. Jahrhundert zur Etablierung der Ägyptologie in Deutschland – und zum Bau des Neuen Museums. Für dieses Haus, geplant von genialen Gelehrten, gestaltet von hochbegabten Künstlern und finanziert von einem visionären Monarchen, wird nach Zerstörung und langer Agonie gerade ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Die Anfänge seiner Geschichte hingen, wie Geschichte überhaupt, von politischen und historischen Kontexten ab – aber vor allem von Personen. Deren Interagieren gestaltete und prägte das Geschehen.
Die Protagonisten der einzelnen Beiträge dieses Bandes spielen je eine eigene Rolle in dieser Geschichte. Und jeder Akteur setzt seinen Akzent. Zentrale Figur ist der geniale Ägyptologe Richard Lepsius, der 1842–1845 seine Expeditionsgruppe durch Ägypten und den Sudan führte. Seine Lebenslinie traf sich mit denen unserer Protagonisten und fast allen eignete ein großer Gedanke – »der ägyptischen Kunst eine bedeutende Stelle zu gewähren«. Die Erforschung und Aneignung dieser alten Kultur vollzog sich im 19. Jahrhundert zwischen Orientalismus und Kolonialismus. Entwirrt man die vielen politischen und persönlichen Fäden – so kann das zu neuer Aneignung in den Kontexten des 21. Jahrhunderts führen – ganz besonders an historischer Stelle in Berlin.
Preußen in Ägypten – Ägypten in Preußen
Mit Beiträgen von Eva Börsch-Supan, Helmut Börsch-Supan, Ernst Czerny, Peter Findeisen, Elke Freier, Wolfgang Frischbier, Stefan Grunert, Ingelore Hafemann, Bärbel Holtz, Mariana Jung, Klaus Kreiser und Hartmut Mehlitz.