Staat, Medien, Öffentlichkeit und die Künste stehen von Natur aus in einem Spannungsverhältnis. Sie berühren sich, sie bekämpfen sich, benützen sich gegenseitig, verdrängen den jeweils anderen, umschmeicheln sich oder lehnen sich aneinander an. Eine Buchmesse kann politisch instrumentalisiert werden und Errungenschaften wie die Künstlersozialversicherung oder die Buchpreisbindung geraten im Zuge bestimmter wirtschaftlicher und sozialer Prozesse erneut unter Begründungszwang. Die Ergebnisse dieser Momente prägen den sogenannten kulturellen Werdegang einer Gesellschaft. Sie können in Abhängigkeit ihrer Dimensionen ganze Epochen prägen. Die Beiträge, die in diesem Band vereint sind, beschreiben Phasen und Konflikte, geben Kenntnis von Freiheit und Unfreiheit, von Macht und Ohnmacht, von historischen Zusammenhängen, Politikumsetzung und unterschiedlichen Kunstverständnissen. Dabei wird deutlich, dass es keinesfalls um dekorative Elemente geht, sondern um die vielfältigen Dimensionen des Begriffs »Kultur«, die sämtliche Ebenen unseres Gemeinwesens berühren.
Kultur unter Spannung
Mit Beiträgen von Sandra Abend, Marion Ackermann, Enrique Banús, Gazi Caglar, Andrea Dreyer, André Eisermann, Christine Fuchs, Max Fuchs, Therese Geulen, Monika Grütters, Luisa Heese, Hilmar Hoffmann, Peter Horváth, Rüdiger Krüger, Reiner Küppers, Joachim Landkammer, Hagen W. Lippe-Weißenfeld, Janina Lorenz, Tessa Müller, Hannes Oppermann, Wolfgang Schneider, Franziska Schönfeld, Ulli Seegers, Wolfgang Thierse, Tanya Wittal-Düerkop.