Josias Ludwig Goschs ›Fragmente über den Ideenumlauf‹ ist eine Wiederentdeckung. Entstanden im Jahr 1789 gehört er in die Geschichte der deutschen Aufklärung, wie sie sich im Vorfeld der Französischen Revolution und dann in Auseinandersetzung mit ihr entfaltet. Gosch war, soweit biographische Fakten über ihn bekannt sind, eine durchaus schillernde Figur. Zwischen seriöser philosophischer Auseinandersetzung und Projektmacherei, Intervention auf der Seite des politischen Fortschritts und der Notwendigkeit, als Intellektueller zu überleben, ergibt sich ein facettenreiches Bild.
Für die Medienwissenschaft könnte Gosch zu einem tatsächlichen Klassiker werden. Der wunderbare Titel spricht es aus: Quer zu seiner Zeit, die alle Sorgfalt auf die Ideen selbst verwendet, schlägt Gosch vor, die Mechanismen des Ideenumlaufs zum Thema zu machen und damit die Sphäre jener ›Kommunikation‹, die heute Gegenstand der Medienwissenschaften ist. An der Schnittstelle zwischen Medientheorie und Ökonomie ist »Ideenumlauf« aber auch zugleich ein Appell an die »durchlauchtigste Obrigkeit«, nicht ausschließlich auf die Ökonomie zu starren, sondern auch die kulturelle Produktion und den Beitrag der Intellektuellen im Blick zu behalten!
Buch Taschenbuch, broschiert
Juni 2006
176 Seiten
12 x 19 cm
Übersetzung: hg. v. Georg Stanitzek und Hartmut Winkler
ISBN 978-3-931659-76-9 9783931659769
Buch
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