Unter einem Interface versteht man im Allgemeinen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Interfaces ermöglichen und beschränken Kommunikation, Nutzungen und Interaktion. Sie lenken Blicke und Praktiken, standardisieren, normieren und bestimmen, was machbar ist. Je mehr wir mit Maschinen, mit Gadgets, Apps und digitalen Services zu tun haben, desto wichtiger werden Interfaces für unsere Arbeit, unsere Kommunikation und unsere Kultur. Während die praktischen Gestaltungsparadigmen zum Interface klare Ziele wie Intuition, Effizienz und Unsichtbarkeit formulieren, scheint es an einer theoretisch fundierten Kritik jenseits eines kulturpessimistischen Reflexes zu fehlen, die das Interface gerade dann in den Blick zu bringen vermag, wenn es sich der Wahrnehmung mehr und mehr entzieht.
Der englischsprachige Sammelband schließt an das internationale Symposium »Interface Critique« an und begibt sich auf die Suche nach kritisch-interdisziplinären Perspektiven, die das Interface als kulturelles Phänomen in seiner Dynamik, Genealogie und Ästhetik sichtbar machen und ernst nehmen.