Wie wird Bewegung im technisch medialen Raum entworfen? Welche Praktiken und welches Verständnis von körperlicher Bewegung entstehen, wenn Körper in und mit medial-technisch gestalteten Umgebungen (inter)agieren?
Die Autorin untersucht zeitgenössische Performances, in denen die Darstellenden mittels interaktiver Videotechnologie die computergesteuerte Bühne beeinflussen. Aufgefasst als technisch-künstlerische Konstellationen werden die Inszenierungen in Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen technischer, dramaturgischer und inszenatorischer Ebene befragt. Diese erzeugen ein Verhältnis zwischen Körper und ihrer Umgebung, indem die körperliche Bewegung als wirksame Bezugnahme erscheint.
In einem zweiten Schritt wird dieses Verhältnis auf die entscheidenden Genealogien von Raum, Verrechnung und Bewegung bezogen. Die Kombination theater-, mathematik-, technik- und wissensgeschichtlicher Ansätze erlaubt die kulturhistorische Kontextualisierung des jeweiligen Akteurs-Umgebungs-Verhältnisses als Subjekt-Welt-Verhältnis. In dieser Perspektive lassen sich die Performances als Versinnlichung bestimmter Subjekt-Welt-Modelle begreifen, die sie gewissermaßen unter digitalen Bedingungen auf die Probe stellen.
Abschließend werden die ästhetischen und technischen Strategien verglichen, durch die die körperliche Bewegung wirksam erscheint. In dieser Perspektive erscheint körperliche Bewegung als Kulturtechnik.
Buch Taschenbuch, broschiert
Kaleidogramme, Band 69
Oktober 2011
272 Seiten
37 Abbildungen (teilweise farbig)
15 x 23 cm
ISBN 978-3-86599-128-7 9783865991287
Buch
24,90 €
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