Bettina Korintenberg

Handlungsraum MuseumLiterarische Transformationen aus dem lateinamerikanischen Raum

Museen sind machtvolle Instrumente kollektiver Bedeutungsbildung und in ihrer historischen Genese aufs Engste mit dem gesellschaftlichen Imaginären verbunden. Die lateinamerikanischen Erzähltexte, die in diesem Band verhandelt werden, bilden zum Museum in seiner westeuropäisch konnotierten Entstehungsgeschichte eine postkoloniale Konstellation. Innerhalb dieses Spannungsfeldes kommt es in den literarischen Transformationen des Museums zum Bruch mit kulturell tradierten Vorstellungs- und Handlungsmustern. Dynamische Prozesse der Bedeutungsbildung, die sich im Museum zwischen Raum, Artefakten und Rezipierenden abspielen, geraten in den Blick und profilieren das Museum als gesellschaftlich brisanten und relevanten Imaginations- und Diskursraum. In der Überführung von immer bereits durch ein kulturelles Imaginäres geformten Museumsräumen in liminale, widerständige und strukturell durchbrochene Texträume scheinen Potentiale des Museums in Zeiten gesellschaftlicher Neuordnung auf. Die besprochenen Texte aus den 1960er bis 1990er-Jahren schreiben sich in die aktuellen Debatten um Museen und deren Zukunft in der Reflexion ihrer kolonialen Vergangenheiten ein und erweitern sie in transdisziplinärer Perspektive über das Wechselverhältnis von Text, Museum und Gesellschaft.

Buch Taschenbuch, broschiert

Kaleidogramme, Band 184

September 2022

228 Seiten

15 x 23 cm

ISBN 978-3-86599-447-9

Leseprobe

Buch
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Bettina Korintenberg

Bettina Korintenberg ist promovierte Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin. Seit 2021 leitet sie die ifa-Galerien. Von 2016-20 war sie Kuratorin am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Im Fokus ihrer kuratorischen und wissenschaftlichen Praxis steht ein kritisches Befragen der digitalen ...

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