Warum gibt keine einzige Abhandlung zur Genese des elektronischen Digitalcomputers Auskunft über den Zeitraum zwischen 1919 und 1941? Mindestens eine direkte Nachfolgeschaltung des sogenannten Eccles-Jordan-Flipflops von 1919 oder eine erste Anwendung des Trigger Relays bzw. eine sehr ähnliche Schaltung müsste sich doch finden lassen, um sie eindeutig in die Vorgeschichte des elektronischen Digitalcomputers einschreiben zu können. Doch nicht nur die Schaltungen nebst ihrer Entdecker sind für eine Wissensgeschichte des Digitalcomputers von Interesse, sondern auch die unter und zwischen ihnen verschütteten mythenbildenden Artefakte und apparativen Reste.
Warum scheint der Begriff des Digitalen und mithin des Digitalcomputers in Texten zur Kultur-, Technik- und Mediengeschichte des Computers derart problematisch? In sämtlicher Literatur zur Computergeschichte herrscht eine gewisse Indifferenz bezüglich der verschieden skalierten Funktionsbeschreibungen und Terminologien einzelner Teile oder der gesamten Rechenmaschine und ihrer analogen, diskreten oder digitalen Eigenschaften.
Buch Taschenbuch, broschiert
Berliner PROGRAMM einer Medienwissenschaft, Band 6
Februar 2009
196 Seiten
15 x 23 cm
ISBN 978-3-86599-074-7 9783865990747
Buch
24,90 €
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