Kurven und Linien, die Daten visualisieren, sind Teil unseres Alltags: der Aktienindex, die Fieberkurve oder Höhenlinien auf einer Landkarte. Das älteste bekannte Beispiel einer Zahlenreihe, die durch eine bewegte Linie dargestellt wird, ist zwar schon etwa tausend Jahre alt. Ihre moderne Ausprägung und Bedeutung hat die Kurve aber einem Aufklärer des 18. Jahrhunderts zu verdanken: Johann Heinrich Lambert (1728–1777).
Lambert, einer der letzten Universalgelehrten, zeichnete den ersten Graphen, der empirische Beobachtungen und theoretische Gesetzmäßigkeit in sich vereint. Er entwickelte die Methoden der Datenvisualisierung systematisch weiter, indem er modernste Mathematik, Ästhetik und Zeichenkunst verknüpfte.
Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Kurve aus bildwissenschaftlicher Perspektive nach. Erstmals wird Lamberts bahnbrechende Synthese untersucht. Der Autor zeigt, dass Lamberts Graph der magnetischen Abweichung gleichzeitig ein Produkt von Fehlertheorie und Formschönheit ist und möglicherweise in direkter Verwandtschaft mit William Hogarths »Analysis of Beauty« steht.
Buch gebunden
Berliner PROGRAMM einer Medienwissenschaft, Band 8
Mai 2015
116 Seiten
22 Abbildungen
15 x 23 cm
ISBN 978-3-86599-164-5 9783865991645
Buch
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