Was stört den Hörer so sehr an der hohen Frauenstimme? Warum stößt sie – angehoben, gepresst oder gar kindlich – auf Ablehnung? Warum gehen wir bei ihr in Alarmposition oder warum gefällt sie manchmal sogar? Die hohe Stimme spricht von subjektivem Leiden. Bei der Untersuchung des Verborgenen hinter dieser Stimme richtet Graf von Waldersee seine Aufmerksamkeit auch auf die aktuelle Welt der Medien und Politik, hinterfragt Erkenntnisse von Medizin und Psychologie. Als Ergebnis der Behandlung seiner Patientinnen stellt er eine erschütternde Bedürftigkeit der untersuchten Frauen aufgrund seelischer Ängste, Kümmernisse oder Nöte dar.
Im ersten Teil gibt er mit der Interpretation dreier Volksmärchen einen kulturgeschichtlichen Rück- und Gegenwartsblick auf den Einsatz der hohen Stimme, bedeutsam hierbei ist das unreflektierte Bedienen alter Klischees. Ob in Karikaturen, auf Werbeplakaten oder in Filmen, immer wieder sind es blonde Frauen, die monströsen Wesen (z. B. King Kong) ausgeliefert sind und als Opfer oftmals lächerlich gemacht, auch sexuell und lebensgefährlich terrorisiert werden.
Im medizinischen Teil folgen Fallbeispiele, eigene Erfahrungen und ausführliche Blicke auf die Kindesentwicklung mit Ursachen in unserer gegenwärtigen Gesellschaft.
Teil drei behandelt die hohe Stimme im Gesang, analysiert Opern und Bachs geistliche Werke mit Blick auf die Stellung hoher Stimmen im jeweiligen Psychodrama. Wie kann man die hohe Stimme nun anders wahrnehmen denn als ein hysterisches Symptom? Worauf macht sie uns aufmerksam? Gegen welches Unrecht kämpft sie so beharrlich?
»Ach, ich fühl’s« schärft den Blick für gewaltsame Rollenzuweisungen aller Menschen entsprechend schöpfungs- und liebesfeindlicher Klischees im Dienste unserer Medien- und Konsumwelt.
Buch gebunden
copyrights, Band 18
April 2012
3. Auflage, Die erste Auflage erschien im April 2008.
378 Seiten
93 Abbildungen
15 x 23 cm
ISBN 978-3-86599-019-8 9783865990198
Buch
24,80 €
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